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Hinweise zur Laptopwahl

Für viele Studis ist ihr Laptop ein täglicher Begleiter. Er wird für die Vorlesungen, Übungen, Praktika und zum Lernen verwendet. Daher ist es wichtig, dass du dir vor dem Kauf eines Laptops Gedanken machst, was du damit machen möchtest. Wir haben dir hier ein paar Infos zusammengestellt, die dir bei der Auswahl helfen sollen.

Wie im Laufe dieses "Artikels" klar werden wird, ist die Laptopwahl im Studium sehr individuell und es gibt kein richtig oder falsch, schlussendlich muss jeder selbst rausfinden, was funktioniert. Bitte schicke uns keine Bilder von dir im Hörsaal mit deinem bunt leuchtenden Gaming-PC mit zwei Bildschirmen und Gaming-Maus, wir glauben dir, dass das in deinen Augen die optimale Lösung ist.

In unseren Augen gibt es keine perfekte Lösung (und wahrscheinlich wird es die auch nie geben) und wir als Fachgruppe sind uns intern auch nicht einig, was die beste Lösung ist. All deine Entscheidungen hängen davon ab, was du schon für Geräte besitzt und gewohnt bist und wie viel du bereit bist, auszugeben.

Ganz wichtig: Wenn du bereits einen Laptop und/oder ein Tablet hast, kannst du ruhig erstmal damit starten und siehst dann selber, wo du bzw. das Gerät an seine Grenzen stößt. Das Studium ist lang genug, um da ein bisschen zu experimentieren.

Unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Anforderungen

Oldschool - Stift und Block

Du hast in der Schule alle schief angeschaut, die auf dem iPad mitgeschrieben haben? Dann ist es wahrscheinlich nicht sinnvoll, jetzt auf das digitale Mitschreiben umzusteigen. Klassische Vorlesungen mit Tafelaufschrieb kannst du auch easy auf Papier abschreiben, für PowerPoint-Vorlesungen kannst du dir Notizen machen oder die Folien im Voraus ausdrucken. Da der Laptop aber auch andere Verwendungszwecke hat, ist es aber trotzdem sinnvoll einen eigenen Laptop zu haben - du musst ihn ja nicht jeden Tag mit an die Uni nehmen. Du musst dir aber im Klaren sein, dass man Papier nicht so einfach durchsuchen kann wie eine PDF und dass du wahrscheinlich mehr ausdrucken wirst als ein digital Native! Auch Arbeitsblätter wirst du im Studium nicht ausgeteilt bekommen. (Tipp: Wenn dir dein bisheriger Laptop zu groß und schwer ist, kannst du auch ein altes Tablet zum Anschauen von PDFs mit an die Uni nehmen.)

Digital Native

Ih, pfui, toter Baum? Der Verzicht auf Zettelwirtschaft ist nachvollziehbar, bringt aber auch seine eigenen Probleme mit sich: Ein Collegeblock hat unendliche Akkulaufzeit im Gegensatz zu wenigen Stunden beim Laptop und das digitale Mitscheiben ist vor allem anfangs nicht so schnell wie analoges Mitschreiben. Andererseits kann man sich einfach mit jemandem anfreunden, der eine schöne Schrift hat und sich ein OneNote Notizbuch teilen! (Das war natürlich ein Witz und sowas würde niemand machen. Versorge die Person wenigstens mit Schokolade, wenn du das machst. Besser wäre selber mitschreiben. Versuch's wenigstens.)

Auch für digital Natives gibt es unterschiedliche Lösungen:

All-in-One / Convertible:
Als Convertible bezeichnet man einen vollwertigen Laptop, den man durch Umklappen oder Abnehmen der Tastatur in ein Tablet verwenden kann. Wenn du so einen hast, brauchst du nicht mehr zusätzlich einen Laptop oder ein Tablet, allerdings hast du auch nur einen Akku für den ganzen Tag und Convertibles kosten leider oft so viel wie ein Laptop und ein Tablet zusammen.
Vorteile: Nur ein Gerät (alles immer dabei), man muss sich für ein paar Jahre keine Gedanken mehr machen.
Nachteile: Ziemlich teuer und Anschaffung einer PowerBank ist empfehlenswert

Laptop + Tablet:
Kein Fan der eierlegenden Wollmilchsau? Mit einem Tablet und einem Laptop hast du zwei Geräte, die jeweils für ihren Zweck optimiert sind. Das Tablet ist leicht und hat eine lange Akkulaufzeit, dadurch empfiehlt es sich für's digitale Mitschreiben. Wenn du eine Reversed Classroom Vorlesung mit Vorlesungsaufzeichnungen hast, kannst du den Laptop als Bildschirm nehmen und gleichzeitig auf dem Tablet mitschreiben. Für alle komplexeren Anforderungen wie Programmieren oder CAD ist der Laptop da. Wenn du dir ein Tablet kaufst, solltest du darauf achten, dass es einen Stift hat, mit dem du schreiben kannst. Allerdings: Wenn du mal am Tablet kurz eine Laptop-Aufgabe machen willst, ist das nicht so einfach möglich. Außerdem musst du dir überlegen, wie du die Daten zwischen den Geräten synchronisierst.
Vorteile: Zwei Geräte, die jeweils für ihren Zweck optimiert sind, zwei Bildschirme wenn man sie braucht.
Nachteile: Hin und her wechseln zwischen den Geräten, Daten synchronisieren

Desktop-PC + [???]
Wenn du schon einen leistungsstarken PC zuhause hast, kannst du dir überlegen, ob du dir nur noch einen leichtes Convertible für die Uni zulegst. Du kannst dir also ein bisschen Geld sparen, wenn du die richtig rechenleistungs-invensiven Aufgaben einfach daheim machst. Über eine remote-Verbindung kannst du auch unterwegs von deinem Laptop auf deinen Gaming-PC zugreifen und die Rechenleistung dessen ausnutzen, allerdings ist das nicht so komfortabel und nicht immer möglich.
Vorteile: Du kannst deinen existenten PC weiter nutzen.
Nachteile: Du weißt immernoch nicht, wie du vor Ort mitschreibst oder an der Uni Laptop-Aufgaben machst 🙃

Übersicht der Aufgaben der Geräte

AufgabeLaptopTabletConvertibleDesktop-PCStift und Block
Mitschreiben
mit Freunden lernen
Studium managen🏠
ILIAS nutzen🏠
PDFs anschauen🏠(✅)
in PDFs schreiben🏠(✅)
Programmieren/CAD🏠
Mails, Netflix🏠
Reversed Classroomℹ️ℹ️ℹ️ℹ️ℹ️

Kombiniere für deine persönliche Lösung die Spalten, bis du in jeder Zeile irgendwo ein Häkchen oder zumindest ein Häuschen hast.

ℹ️: Für das Anschauen und digitale Mitschreiben von Reversed Classroom Vorlesungen empfehlen sich zwei Bildschime. Das geht mit externen Bildschirmen oder einem zweiten Gerät, also zum Beispiel Laptop+iPad oder Laptop+Stift/Block.

Tablet-Kauf

Wenn du dir dein Tablet nicht nur zum Serien bingen zulegst, sollte es eine Stifteingabe unterstützen, wie das zum Beispiel die neueren iPads tun. Die Stifte sind immer ziemlich teuer, es gibt aber auch Alternativhersteller, die angenehmere Stifte herstellen. Touchscreen ist nicht gleich Touchscreen: Unterschiedliche Hersteller haben unterschiedlich genaue Touchscreens. Das merkst du daran, wenn deine Linien alle ein bisschen verwackelt sind. Wenn du dir ein neues Gerät zugelegt hast, solltest du überlegen von deinem 14-Tage Rückgaberecht bei einem Online-Kauf Gebrauch zu machen.

Laptop-Kauf

Info: Du musst dir fürs Studium nicht unbedingt direkt ein neues Gerät anschaffen. Für aufwändigere Aufgaben stellt die Uni auch ausreichend PC-Arbeitsplätze zu Verfügung.

Welche anspruchsvollen Programme wirst du im Bachelor nutzen müssen?

Vorweg: In vielen unserer Studiengänge gibt es Wahlmöglichkeiten, um beispielsweise mehr Programmierung oder CAD zu wählen. Abhängig von deinen Interessen solltest du das also im Hinterkopf behalten. Für deine Abschlussarbeit kann es gut sein, dass du andere Programme brauchst, die lassen sich aber hier nicht vorhersagen. Wenn das anspruchsvolle Programme sind, kannst du sie meist auf einem Institut-PC ausführen.

Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick, welche Programme in den ersten Semestern in den jeweiligen Studiengängen verwendet werden. Die Programme sind nicht immer die gleichen, aber die Anforderungen sind ähnlich.

StudiengangCADMATLAB/NumerikProgrammierung
Maschinenbau🤏
Mechatronik
Fahrzeugtechnik🤏
Technologiemanagement🤏🤏
Technische Kybernetik
Erneuerbare Energien🤏🤏
Chemie- & Bio-Ing.🤏
Medizintechnik🤏🤏

Stand: Wintersemester 2023/24. Veraltet? Melde dich gerne bei uns!

CAD-Programme wie Siemens NX werden für die digitale Konstruktion verwendet - Computer Aided Design (Nicht zu verwechseln mit Cardboard Aided Design, also ein Model aus Pappe basteln. Ist aber oft auch hilfreich). Wenn du Konstruktionslehre oder eine verwandte Vorlesung hörst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mal am PC konstruieren.
Ansprüche: CAD Software benötigt hauptsächlich die Grafikkarte, ist aber generell eine Belastung für den PC. Mehr zum Thema Grafikkarte bei den generellen Anforderungen.

MATLAB ist ein Allrounder bezüglich mathematischer Modellierung und Simulation, findet aber im Alltag mancher Ingenieur*innen auch andere Zwecke. MATLAB kann auch numerisch Lösungen finden, also die Lösung durch eine schrittweise Annäherung finden. Das braucht viel Rechenleistung, im Studium sind die Aufgaben aber meist nicht so komplex, dass das ein Problem wäre. Ansprüche: MATLAB verwendet hauptsächlich den Prozessor. Wenn sich dein Arbeitsspeicher beschwert, hast du zwei Vektoren multipliziert und vergessen, den einen zu transponieren.

Programmierung ist ein zunehmend wichtiger Teil in jedem Studium. Glücklicherweise sind die meisten Aufgaben nicht sehr rechenintensiv, das Problem ist eher, dass manche Programmiersprachen nicht auf allen Geräten ausgeführt werden können. Ob dein Programm jetzt 43 oder 204ms braucht, ist eigentlich egal.
Ansprüche: Gering. Mach dir keine Sorgen.

Wie kann ich Geld sparen?

Laptops kosten verdammt viel Geld, deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, eine Weile die Augen offen zu halten und das richtige Angebot abzuwarten! Außerdem gibt es viele Angebote direkt für Studierende, schau dich einfach mal um:

  • Campus-Angebote der Herstellerfirmen
  • Campus-Angebote auf Laptop-Seiten wie Notebooksbilliger und CampusPoint
  • Back to School Specials

Es gibt aber auch gute gebrauchte Geräte, die dich durchs Studium begleiten können und Websites, die aufbereitete (refurbished) Geräte verkaufen.

Es ist nicht empfehlenswert, einfach in den Apple Store oder Saturn zu laufen und da das beste vorrätige Gerät zu kaufen. Da findet man meist online bessere Schnapper.

Weil ich so viel Geld spare, kann ich mir extra Features leisten!

  • Wenn du deinen Laptop in der vorlesungsfreien Zeit hauptsächlich Zuhause verwenden willst, ist eine Dockingstation eine gute Lösung um mit einem Kabel Tastatur, Maus, Bildschirm uvm. anzuschließen. Dafür eignet sich am besten ein USB-C Anschluss und ein passendes Dock. Am besten googlest du das vor dem Kauf des Laptops, falls du das vorhast.
  • USB-C Power Delivery (kurz "PD") ist ein Schnellladestandard, der auch von vielen großen Powerbanks unterstützt wird. An langen Unitagen fern von Steckdosen ist das deine Rettung!
  • Manche (immer weniger) Laptops haben einen austauschbaren Arbeitsspeicher. Wenn dir dein Arbeitsspeicher irgendwann zu wenig wirst, kannst du ihn um ein paar GB erweitern (lassen) und deinem Laptop so noch ein paar Jahre schenken.

Generelle Anforderungen an einen Laptop

AnforderungMindestanforderungEmpfehlungMaximalanforderung
ProzessorIntel Core i5Intel Core i7Intel Core i7
Arbeitsspeicher8 GB16 GB32 GB
Festplatte256 GB SSD512 GB SSD1 TB SSD
Grafikkarteintegriert*integriert*dediziert*
AlterGebrauchtGebrauchtNeu

* Viele Laptops haben keine fix verbaute Grafikkarte, sondern lassen den Prozessor die Grafik "rechnen". Man spricht dann von einer integrierten Grafikkarte. Da der Prozessor für Grafik nicht optimiert ist, beansprucht ihn das sehr. Leider ist es schwer, einen Laptop mit einer eigenen Grafikkarte zu finden. Achtung: Nur, weil die Grafikkarte einen Namen hat, heißt das nicht, dass sie nicht integriert ist!

Prozessoren machen in einem PC die Rechenarbeit. Hauptsächlich merkst du einen schwachen Prozessor daran, dass Programme länger brauchen um zu öffnen und dein PC mehr ruckelt, bei anspruchsvollen Aufgaben kann es aber sein, dein PC weigert sich komplett und er hängt sich auf.
Abhilfe: Wenn du einen PC mit einem schlechten Prozessor hast, kannst du das mit (übermenschlicher) Geduld ausgleichen.

Arbeitsspeicher ist für deinen PC wie für dich die Größe deines Schreibtischs, es bestimmt also wie viel gleichzeitig gemacht werden kann. Hast du zu viele Programme offen, ist dein Arbeitsspeicher voll und dein PC wird langsam.
Abhilfe: Weniger Multitasking am PC und Programme schließen, die man nicht braucht, entlasten den Arbeitsspeicher

Festplatten sollten dir vom Konzept her nicht ganz unbekannt sein. Vor allem, wenn du Vorlesungsvideos auf dem PC hast, kann das schnell am Speicherplatz nagen.
Abhilfe: Die Uni bietet 1000GB Cloudspeicher für alle Studis an. Du kannst deine Sachen auch Zuhause auf einer externen Festplatte lagern/sichern.

Grafikkarten sind für große Matrix-Rechnungen optimiert, also einerseits um auszurechnen, was dein Bildschirm anzeigen soll, andererseits für komplexe Berechnungen, die die Vorteile der Grafikkarte ausnutzen können.
Abhilfe: Keine Grafikkarte verbaut? Dann muss das alles der Prozessor machen, in den meisten Fällen ist das aber kein Problem. Siehe auch: Abhilfe bei schlechtem Prozessor.

Alter Laptop? Muss nix heißen. Viele gebrauchte Laptops sind leistungsstark genug, um dich durchs Studium zu begleiten, vor allem wenn du ihn nicht jeden Tag verwenden möchtest, sondern nur für reine "Laptop-Aufgaben".
Abhilfe: Wenn dir dein alter alter Laptop zu alt ist, musst du einen neuen alten Laptop kaufen.

Betriebssystem

Generell gilt: Eine Umstellung auf ein neues Betriebssystem zum Studienstart kostet dich viel Zeit, die du nicht hast. Wenn du in der Oberstufe auf dem iPad mitgeschrieben hast, dann hast du Übung - davon profitierst du im Studium. Wenn du also schon ein Betriebssystem gewohnt bist, solltest du dabei bleiben.

Oft sind die Vorlesungen auf Windows ausgerichtet, teils läuft Software nur dort oder man muss "basteln", also die Software in Windows-Emulatoren ausführen.

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